BUND FEG VERÖFFENTLICHT Gemeindestatistik
Witten | Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) hat seine Gemeindestatistik veröffentlicht. Darin zeigt sich: Die Zahl der Mitglieder ist in den vergangenen zwei Jahren nur leicht geschrumpft, die Zahl der Gemeinden im Vergleich zu 2020 sogar gewachsen.
43.003 Mitglieder verzeichnete der Bund FeG am 31. Dezember 2019. Zwei Jahre später, im Dezember 2021, waren es noch 42.350 Mitglieder. Das ist ein Rückgang von gerade einmal 1,5 Prozent. Bei den Gemeinden selbst sieht es noch positiver aus: Hier ist die Zahl in den vergangenen zwei Jahren um drei auf insgesamt 503 Ortsgemeinden gewachsen. Der Bund bleibt dabei eine Gemeinschaft kleiner Gemeinden: 75 Prozent der Ortsgemeinden haben unter 100 Mitglieder.
23 Prozent der neuen Mitglieder haben sich zum Glauben an Jesus Christus bekehrt und sind deswegen Teil der Gemeinde geworden. Insgesamt verzeichneten die Gemeinden 1.504 Bekehrungen. 41 Prozent der Neumitglieder haben aus anderen Gemeinden in eine FeG gewechselt. Bei den Abgängen entstehen 40 Prozent durch Gemeindeaustritte, 24 Prozent durch Transfer zu anderen Gemeinden.
„Wir sind durch die zwei Coronajahre unbeschädigt durchgekommen“, schlussfolgert FeG-Geschäftsführer Guido Sadler. Ob die Coronabereinigung, die in anderen Gemeindebünden voll zugeschlagen hätte, noch komme, sei natürlich nicht abzusehen. Jedoch: Der Ist-Stand ist positiv.
Wachsendes Alter ist Handlungsfeld
Nur Grund zur Freude gibt es jedoch nicht. Gerade die Zahlen zum Durchschnittsalter sind für den FeG-Geschäftsführer alarmierend. Das stieg im befragten Zeitraum von 51 auf 52,91 Jahre. „Das Durchschnittsalter wächst also linear mit den Jahreszahlen“, sagt Sadler. Eine Organisation, die so durchaltere, könne die Uhr danach stellen, wann sie zumachen müsse. „Uns ist es nicht gelungen, die Zahl in den letzten Jahren durch Aufnahme junger Gemeindemitglieder zu stabilisieren.“
Eine Lösung sieht er darin, die Leitungsgremien zu diversifizieren. „Du kriegst die Leute ins Auditorium, die du auf der Bühne hast.“ Heißt: Die junge Generation soll zukünftig auch dort vertreten sein, wo Entscheidungen getroffen werden. Und nicht nur die: Auch Vertreterinnen und Vertreter aus den jüngst aufgenommenen Migrationsgemeinden sowie Frauen sollen zukünftig mehr Platz in den Gremien finden.
Als weitere Maßnahme ist beim Ständigen Ausschuss jüngst eine Aufstockung einer Stelle im Bereich FeG Kinder beschlossen worden. Damit haben die Vertreterinnen und Vertreter der Ortsgemeinden ein klares Zeichen dafür gesetzt, zukünftig noch mehr Fokus auf junge Menschen zu legen. Mit der neuen Stelle sollen Gemeindemitarbeitende vor Ort in ihrer Arbeit mit Kindern unterstützt werden.
Digitale Angebote kommen an
Erstmals wurde bei der Gemeindestatistik die digitale Reichweite der Gottesdienste zusätzlich zu den Präsenzbesuchen abgefragt. Hier zeigt sich: Die digitalen Formate fangen das auf, was in Präsenz durch Corona weggebrochen ist. 2019 gab es noch 43.120 regelmäßig Besuchende bei den Gottesdiensten. 2021 waren es nur noch 26.700 physische Anwesende, dafür 29.000 digitale Gäste. Die Reichweite der Gottesdienste stieg also um 12.742 Personen, das sind 30 Prozent mehr. Fast alle Gemeinden bieten mittlerweile einen digitalen Gottesdienst an, 54 Gemeinden unterhalten ein eigenes digitales Format für Kinder.
Guido Sadler begrüßt diese digitale Präsenz: „Ich bin ein Fan von digitalen Medien und empfinde es als eine großartige Möglichkeit, Barrierefreiheit fürs Gemeindeleben aufzubauen.“ Kranke und Alte könnten so plötzlich am Gemeindeleben teilhaben. Jedoch: „Wir haben noch nicht begriffen, was das macht, wenn nur noch die Hälfte der Gemeindemitglieder physisch zum Gottesdienst kommt.“ Man müsse darüber nachdenken, was passiert, wenn sich der Gottesdienst zunehmend ins Digitale verlagere.
Zur Gemeindestatistik
Im Rahmen der Gemeindestatistik fragt der Bund FeG alle zwei Jahre die Daten bei seinen Mitgliedsgemeinden ab. Erfasst werden neben dem Mitgliederstand auch die Bewegungen der Zu- und Abgänge im Auswertungszeitraum, das Durchschnittsalter der Gemeindemitglieder, die Anzahl der Gemeindefreunde sowie Taufen und Bekehrungen. Erstmals hat der Bund 2021 die digitale Reichweite der Gottesdienste erfragt und ob es digitale Angebote auch für Kinder gibt. Dort, wo Daten unplausibel oder unvollständig waren, wurden historische Daten herangezogen bzw. extrapoliert.
Fakten Bund FeG
Der Bund freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) wurde 1874 gegründet und besteht aus mehr als 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 42 350 Mitgliedern. Er ist Teil der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses ist seit 2008 Ansgar Hörsting. Oberstes Organ des Bundes FeG ist der Bundestag, der mindestens einmal im Jahr tagt. Dieser bedient sich für die laufenden Prozesse der Arbeit des Ständigen Ausschusses.
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