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März 30, 2023 | Aktuell Allgemein Gemeindeleben Gemeinden Newsletter Presse

DLF-Radiogottesdienst | Fruchtbare Verkündigung im Sprachkorsett

Die FeG Friedberg war Gastgeberin im Radiogottesdienst des Deutschlandfunks (DLF) am Sonntag, 26. März 2023 zum Thema „Vom Warten und Wachsen“. Schätzungsweise 300.000 Menschen hörten zu. Dr. Anne-Kathrin Lienau war auf der Bühne mit dabei – und erzählt von herausfordernden Regeln und berührendem Jubel.

Die Fragen stellte Nathanael Ullmann

Anne, für was genau warst du zuständig?

Dr. Anne-Kathrin Lienau: Ich habe die Gottesdienstmoderation während der Übertragung gemacht.

Warst du schon davor Moderatorin in der Gemeinde?

Ich bin erst seit einem Jahr dort. Davor war ich 20 Jahre in einer Pfingstgemeinde. Ich bin auch bisher in der neuen Gemeinde noch nicht im Moderationsteam. Da innerhalb des Teams keine Besetzung gefunden wurde, bin ich eingesprungen. Das war eine gewisse Herausforderung.

Was hat dich motiviert, bei dem Projekt mitzumachen?

Die Hauptmotivation war die Chance, die Botschaft von Jesus mit einer hohen Reichweite transportieren zu können. Das ist ja eine Reichweite, die deutlich über das geht, was man normalerweise hat. Das hat mich sehr berührt. Außerdem liegt mir die Unterstützung der Gemeinde sehr am Herzen.

Förmlicher Stil

Wie darf ich mir die Vorbereitungen vorstellen?

Wir haben mehrere Zoom-Meetings veranstaltet. Rund drei Monate vorher ging es mit dem ersten los. Beim zweiten bin ich dann dazugekommen. Dort haben wir auch gewisse Aufgaben gekriegt. Ich sollte beispielsweise die Moderationstexte vorbereiten. Zehn Tage vor dem Gottesdienst gab es beim DLF Einreichfrist. Davor kam alles sehr kurzfristig getaktet. Als die Texte feststanden, ging es darum, wie man sie ausspricht und wie man sie mit Leben füllt.

War der Gottesdienst nah am üblichen Ablauf?

Weniger. Dass der Gottesdienst sehr organisiert und durchgeplant sein muss, war die größte Herausforderung. Ich bin eher der strukturierte Typ. Aber es wurden einige Formulierung vorgegeben. Zum Beispiel beim Gebetsteil: Das ist etwas, was man meiner Meinung nach persönlich rüberbringen muss. Da finde ich es schwierig, wenn man feste Formulierungen benutzen soll, die nicht ganz im eigenen Sprachgebrauch liegen. Meine Herausforderung war, mich dem sehr förmlichen Stil des Gottesdienstes anzupassen. Ihn zu perfektionieren, spricht mich auf einer Seite sehr an. Aber ein bisschen die Individualität zu bewahren, finde ich auch wertvoll.

Spannung an Gott abgeben

Du hast vor schätzungsweise 300.000 Menschen gesprochen. Warst du aufgeregt?

Ja, natürlich. Ich wollte nichts falsch machen, es ging um viel. Diese Spannung muss man aushalten. Ich bin in der Situation zu Jesus gegangen und hab gesagt: „Ich kann nicht mehr als mich bemühen.“ Ich versuche es, so gut es geht, wohlwissend, dass meine Leistung nicht dem Anspruch entspricht, den ich sonst habe. Aber wissend, dass Gott wirkt.

Für mich war es hilfreich, dass am Sonntag die Gemeinde da war. Das erhöht zwar die Anspannung. Auf der anderen Seite war in dem Moment die Gemeinde das sichtbare Publikum. Ich habe mir nicht die Menschenmenge von einer halben Million Menschen vorgestellt, sondern die Gemeinde.

Und es war auch wirklich schön, zu sehen, wie die Gemeinde mitgegangen ist, wie sie gebetet hat. Das ist mir erst nach der Aufnahme richtig bewusst geworden. Wir haben eine eher ruhige Gemeinde, aber nachher sind sie ins Klatschen und Jubeln ausgebrochen. Das hat mir gezeigt, wie sehr sie innerlich mitgegangen sind. Das hat auch unser Wirgefühl gestärkt. Bei der nächsten Gemeindeversammlung hat jemand gesagt, der Sonntagsgottesdienst habe ihn gut gefallen aus dem Aspekt heraus, dass die Gemeinde mit einer gemeinsamen Zielsetzung zusammengestanden hat. Da sehe er einen guten Weg miteinander.

Wie waren die Reaktionen sonst so?

Im Anschluss gab es ein Hörertelefon und da hat es auch sehr positives Feedback gegeben. Viele Leute haben sich bei unseren Pastoren für den Dienst und den Gottesdienst bedankt. Es gab auch mehrere Gebetswünsche. Ein Nebeneffekt war, dass die Gemeinde sichtbarer wurde. Ein Mann hat aus Friedberg angerufen. Er hatte den Gottesdienst gar nicht gehört. Aber einer seiner Bekannten hat gesagt: „Ruf da mal an.“ Man merkte: Die Menschen haben da irgendetwas gespürt, da war eine Kontaktebene da.

Während des Gottesdiensts hatte ich teilweise das Gefühl, im Korsett zu stecken. Aber trotz der sehr förmlichen Art und Weise sagten Leute, es war ein toller Gottesdienst.

Der Gottesdienst ist also zum Segen geworden?

Auf jeden Fall! Das war die Sache wert, bei aller Belastung.

Chance für Freikirchen

Würdest du also Gemeinden raten, auch einen Radiogottesdienst zu veranstalten, wenn sie die Chance dazu haben?

Wenn die Voraussetzungen dafür da sind, auf jeden Fall! Ich finde, das ist eine große Chance als Freikirche, sich zu positionieren.

An was für Voraussetzungen denkst du?

Da ist ein entsprechender Technikaufwand. Auch müssen gute Musiker vorhanden sein und natürlich ein ansprechender Prediger. Eventuell braucht es weitere passende Mitarbeiter für die Moderation oder Interviewpartner im Gottesdienst.

Und darüber hinaus?

Im Vorfeld sollte die Gemeinde klären, dass genügend Mitarbeiter für entsprechende Bereiche vorhanden sind. Dann sollte es einen Gemeindeleiter oder Projektleiter innerhalb der Gemeinde geben, der den Großteil der Kommunikation übernimmt. Anpassungsfähigkeit sollte da sein und die Disziplin, das Projekt durchzuziehen. Es muss klar sein, dass man versucht, einen Gottesdienst zu produzieren, der nicht immer dem eigenen Wohlfühlbereich entspricht und auf die Hörerschaft im Radio ausgerichtet ist. Und es ist hilfreich, wenn man Ersatzpersonen vor Ort hat. Die könnten vorher festgelegt sein.

Last not least: Du hast gesagt, vorher warst du nicht im Moderationsteam. Und jetzt?

Angefragt worden bin ich schon. Ich werde sehen, in welchen Bereichen ich mich in der Gemeinde weiter investieren werde.

DLF-Gottesdienst nacherleben

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