Statistik der Ortsgemeinden macht Mut
Witten | In den Jahren 2022 und 2023 haben sich 919 Jugendliche in Freien evangelischen Gemeinden bekehrt. Das sind mehr als doppelt so viele wie in den beiden Jahren zuvor – dort waren es 452. Das ist nur eines der vielen mutmachenden Ergebnisse der FeG-Statistik, die alle zwei Jahre unter den 500 Ortsgemeinden des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) durchgeführt wird.
Als möglichen Grund für diesen Zuwachs sieht FeG-Geschäftsführer Guido Sadler das Bundesjugendtreffen (BUJU), das 2023 in Erfurt stattfand. „Es ist nicht so, dass Jugendliche nichts mehr mit dem Glauben zu tun haben wollen. Das ist Unfug“, sagt er. Wichtig seien die passenden Angebote. Auch darüber hinaus konnten die Ortsgemeinden in den vergangenen beiden Jahren besonders viele Bekehrungen verzeichnen. Insgesamt folgen 2.500 Menschen mehr nun Jesus, im vorangegangenen Zeitraum waren es 1.504. „In den vergangenen Jahren haben wir vieles angestoßen: das Praxisinstitut Evangelisation, der bleibende Fokus auf Gemeindegründung, Netzwerke und den Ausbau der Bereiche FeG Kinder. Wenn das alles jetzt Früchte trägt, sind wir auf dem richtigen Weg.“
Gemeindegründungen bremsen Alterung
Mut macht auch, dass die Alterung nahezu gebremst werden konnte. In den zwei Jahren stieg der Altersdurchschnitt der Gemeindemitglieder lediglich um 0,1 Jahre auf 52,6 Jahre. „Das war in einer langen Reihe eines der wenigen Jahre, wo wir nur so minimal gealtert sind“, sagt Sadler. Ausschlaggebend sind hier die zahlreichen Gemeindegründungen der FeG Deutschland. Sie machen 13 Prozent aller Gemeinden aus und hier ist der Altersdurchschnitt besonders niedrig. „In dem Moment, wo wir ein wachsender Bund aus Tochtergemeinden und Gründungen sind, kriegen wir die Alterung gestoppt.“
Die zahlreichen Gemeindegründungen haben einen weiteren positiven Effekt. Trotz Gemeindeschließungen und Fusionen blieb die Zahl der Gemeinden relativ konstant. Zum Stichtag, dem 31. Dezember 2023, waren es exakt 500, zwei Jahre zuvor 503, 2019 ebenfalls 500. „Wir bauen lebendige Gemeinden, das ist unsere DNA“, erklärt der FeG-Geschäftsführer. Ein Großteil der heutigen Bestandsgemeinden ist aus Gemeindegründungen und Tochtergemeinden entstanden. Zukünftig möchte der Bund FeG diesen Kreislauf noch verstärken: Der Erlös geschlossener Gemeinden soll in Gemeindegründungen in der Region reinvestiert werden.
Gottesdiensträume füllen sich wieder
Über 55.000 Menschen erreichen die 500 Ortsgemeinden jeden Sonntag mit ihren Gottesdiensten. Viele der Besucherinnen und Besucher sind mittlerweile wieder in Präsenz vor Ort. War die Gewichtung in der vergangenen Statistik noch etwa bei 50/50, nehmen mittlerweile nur noch ein Drittel der Besucherinnen und Besucher digital am Gottesdienst teil. Grund zur Freude für Guido Sadler: „Ich kenne genügend Pastorinnen und Pastoren, die an der Situation echt gelitten haben. Da war viel Leid auf der Kanzel vor den leeren Rängen.“ Aber: Die Gemeinden hätten ihre Hausaufgaben gemacht und sich überlegt, wie sie Gottesdienste wieder attraktiv machen können. Der Fokus auf Relevanz und Beziehungen habe zugenommen.
Sogar die Zahl der Gemeindemitglieder bleibt sehr stabil. Sie sank in den zwei Jahren lediglich um 2,77 Prozent auf 40.904 Mitglieder. Nach Einschätzung des Experten dürften das noch Folgen von Corona sein. Die Pandemie hätten einige genutzt, um ihrer Gemeinde den Rücken zu kehren. Außerdem gab es in fünf großen Gemeinden interne Konflikte. Die Austritte in diesen Gemeinden machen fast ein Viertel der Gesamtaustritte in den zwei Jahren aus.
Viele Glanzlichter
Insgesamt blickt Guido Sadler erfreut auf die Zahlen: „Die Statistik gibt Anlass zum Feiern. Da sind viele hoffnungsvolle Aspekte drin, wirkliche Glanzlichter.“ Eine kommende Aufgabe wird sein, den jungen Neu-Mitgliedern auch einen Platz in den Gremien einzuräumen: „Wenn sie am Tisch der Entscheidung Platz nehmen können und nicht nur vom Hochstuhl aus zuschauen. Dann ist es Zeit fürs nächste Feuerwerk.“
Nathanael Ullmann | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit im Bund FeG | presse.feg.de
Fakten Bund FeG
Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) wurde 1874 gegründet und besteht aus ca. 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 40 904 Mitgliedern. Er ist mit der Evangelischen Allianz in Deutschland verbunden und Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses ist seit 2024 Henrik Otto.
Weiterführende Links
- Webseite Bund FeG | feg.de
- Fakten zu Bund FeG | fakten.feg.de
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- Ein ausführliches Interview mit Guido Sadler zur FeG-Statistik findet sich in der Christsein Heute 05/2024.
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