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Dezember 27, 2023 | Aktuell Allgemein FeG-Präses Newsletter Presse vef.de

FeG-Präseswechsel | Wir sind ein echter Beziehungsbund

Ansgar Hörsting und Henrik Otto im Interview zum FeG-Präseswechsel

Zum Jahreswechsel 2023/2024 bekommt der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland einen neuen Präses. Was Ansgar Hörsting und Henrik Otto angesichts der Staffelübergabe bewegt und wie sie ihre und die Zukunft des Bundes FeG einschätzen, erzählen sie im Interview und Gespräch miteinander. Artur Wiebe hat beide Ende November getroffen und ihnen Fragen zu ihrem bevorstehenden Aufgabenwechsel gestellt. Wir bringen daraus einen Auszug aus der FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE.

Ansgar und Henrik, ich habe euch einen Staffelstab mitgebracht. Für euch beide geht mit dem FeG-Präseswechsel im Januar 2024 jeweils etwas zu Ende und beginnt etwas Neues. Wie geht es euch mit den Gedanken an den Wechsel?

Henrik Otto: Mir geht es richtig gut! Ich bin voller Vorfreude, ich merke, dass mir das Energie gibt, auf etwas Neues zuzugehen. Ich bin gerade mit diesem Gefühl unterwegs, dass es spannend und gut wird, und viele gute Momente kommen werden.

Ansgar Hörsting: Ich spüre Erleichterung, denn es fällt auch eine Last weg, wenn ich die Verantwortung an Henrik übergeben kann. Ich bin glücklich, dass ich in Henrik jemanden als Nachfolger habe, bei dem das richtig gut passt. Ich habe ein großes Vertrauen in ihn und in das, was Gott durch ihn tun wird.

Ansgar, für dich geht es nach Magdeburg als Pastor einer Gemeinde der FeG Inland-Mission. Ist das nicht ein deutlicher Abstieg für dich?

Ansgar Hörsting: Manche haben gesagt „Du gehst in die zweite Reihe …“. Jedoch empfinde ich dabei das Gegenteil: Ich gehe in die erste Reihe. Denn da tue ich das, wofür wir als Bund FeG unterwegs sind: dass lebendige Gemeinde vor Ort entsteht, wächst und gedeiht. Präses, Missionsleiter oder Teil der FeG-Bundesleitung zu sein, ist einfach eine andere Tätigkeit. Das Wort „Abstieg“ ist eine Wertung, die an dem vorbeigeht, was uns wichtig ist.

Seit dem Jahr 2000 bist du als Leiter von christlichen Organisationen aktiv – zuerst bei der Allianz-Mission, dann als FeG-Präses. Gab es Begegnungen oder Ereignisse während deiner Leitungstätigkeit, die dich besonders geprägt oder beeindruckt haben?

Ansgar Hörsting: Ich fühle mich sehr beschenkt und durfte mit Menschen zusammenarbeiten, von denen ich unglaublich viel lernen und mir abgucken konnte. Das ist für mich das Größte gewesen. In Leitungsgremien vertrauensvoll miteinander arbeiten zu können, ist mit die schönste Erfahrung. Vertrauen ist das Wertvollste, das man sich schenken kann. Manche vertrauensvolle Beziehung habe ich dabei auch zu Menschen gehabt, die mir Schwierigkeiten und denen ich Schwierigkeiten bereitet habe. Aber wenn man dranbleibt und immer wieder investiert, wenn man sich ausspricht, wächst Vertrauen als schöne und wertvolle Frucht. Diese Erfahrung bedeutet mir viel, sie prägt mich. Ich nehme sie mit.

Das gilt aber auch umgekehrt: Ich kenne auch Leitungskonstellationen, die nicht von diesem Vertrauen geprägt sind, wo man Vertrauen verspielt hat. Das ist dann grottig, kostet viel Energie und man wird als Team nicht wirklich etwas bewegen können. Auch wird man Menschen nicht wirklich mitnehmen können, denn die Leute spüren, dass in der Leitung irgendetwas nicht stimmt. Vertrauen heißt dabei nicht, dass man einer Meinung ist, aber doch, dass man gut miteinander umgeht – das ist für mich das A und O.

Das Zweite ist: Wenn man auf FeG-Bundesebene oder auch in der Mission etwas Besonderes mit vielen Leuten zusammen schafft – auch mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – fand ich das immer sehr beglückend. Dieses Gefühl zu erleben: „Das würdest du niemals alleine schaffen!“ – und dann gemeinsam etwas zu tun. Das ist was Tolles!

Schauen, was Gott aufs Herz legt

Henrik, ab wann bist du FeG-Präses?

Henrik Otto: Das ist doch mal eine einfache Frage! Ab 1. Januar 2024. Also mit dem Silvester-Feuerwerk, quasi.

Wie bereitest du dich auf das FeG-Präsesamt vor?

Henrik Otto: Ich denke immer wieder darüber nach, was mir wichtig ist, was Gott mir aufs Herz legt – was die wesentlichen Schwerpunkte sein können für die nächste Zukunft, aber auch schon für 2024. Die inhaltliche Vorbereitung halte ich für sehr gewichtig und bin froh, dass ich jetzt im Dezember ein paar Tage Zeit habe, um das in Ruhe zu reflektieren. Das ist die persönliche Ebene. Die andere Spur ist rein organisatorisch: Es müssen Dinge fürs nächstes Jahr geplant werden: wann Gremien stattfinden sollen, die rechtzeitig einberufen werden müssen. Vom 14.–16. Juni 2024 wird es einen wundervollen FeG-Kongress in Bochum geben und wir werden 150 Jahre FeG mit einem echten Fest feiern. Das muss geplant werden und sind Dinge, in die ich nach und nach reingekommen bin. Dann gibt es erste Kontakte mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wo wir überlegen, wie es ab dem 1. Januar 2024 weitergehen kann. Das kann man sich auch nicht erst überlegen, wenn es soweit ist.

Wie schaut es mit deinem Leitungsstil aus, der die Sitzungen in der FeG-Bundesleitung prägen wird? Wo würdest du sagen, das passt zu Ansgar, aber bei mir wird es anders?

Henrik Otto (überlegt, dann zu Ansgar): Was ich als besonders und auch einzigartig bei dir, Ansgar, empfinde, ist die große Erfahrung und Expertise mit vielen Menschen auf der ganzen Welt. Du hast von Erfahrung und Komplexität gesprochen, das spielt auch mit hinein. Es geht ja nicht nur um den Bund FeG in Deutschland, sondern wir haben viele gute internationale Beziehungen und Partnerschaften zu Christen in aller Welt, von denen wir viel lernen können. Das ist fast uneinholbar, was du da mitgebracht hast. Doch das muss ich auch nicht, weil andere diese Bälle auch wieder anders spielen können. Ich kann da auch ein Stück weit hineinwachsen. Doch ist das ziemlich sicher etwas, das genau so nicht weitergehen wird.

Vom Leitungsstil kann ich sagen, dass ich gerne kooperativ und kommunikativ leite und versuche, nah an den Menschen zu sein, mit denen ich unterwegs bin. In dem Ganzen will ich eigene Akzente setzen. Inwiefern das anders wäre als das, was Ansgar macht, das könnte ich gar nicht sagen.

Ansgar Hörsting (zu Henrik): Ja, weil ich Missionsleiter der Allianz-Mission war, habe ich diese internationale Ebene mitgebracht. Aber du warst jetzt einige Jahre FeG-Bundessekretär: Ich glaube, dass du methodisch sicherer bist, als ich das war, denn ich habe das nicht so gelernt. Du hingegen hast viele Beratungsprozesse in Gemeinden gesteuert, was dir sehr zugutekommen wird. Du bringst diese Erfahrungsebene mit, die ich damals nicht mitgebracht habe. Ich war Pastor einer Gemeinde und dann Missionsleiter. Da sind manche Dinge, die habe ich mir dann „on the Job“ erarbeitet. Dies bringst du mit, und ich vermute, in der Methodensicherheit und dem Steuern von Prozessen bist du viel erfahrener, als ich es damals gewesen bin.

Auf Fundament aufbauen

Henrik, du hast eine Wortneuschöpfung geprägt: TRAD_INNO – eine Mischung aus Tradition und Innovation. Wie bringst du das für dich persönlich zusammen?

Henrik Otto: Genau genommen handelt es sich dabei nicht um eine Mischung, sondern wir bauen auf dem Segen der Vergangenheit auf, um dann im Anschluss etwas Mutiges, Neues zu tun. Beides ist wichtig: Nicht zu vergessen, was Gott getan hat – auch mit Menschen getan hat – und davon zu lernen. Gleichzeitig es sich aber zu erlauben, auf diesem guten Fundament ganz neue Dinge zu tun und die Menschen mit einzubeziehen, die das jeweils betrifft. Menschen dazu zu holen, die Vergangenes erlebt haben – so man sie noch trifft – und herauszuschälen, was da behaltenswert und an guten Schätzen entstanden ist. Das ist ein echter Arbeitsgang und eben nicht nur „Wir machen ein bisschen was Altes und ein bisschen was Neues, singen ein altes Lied und dann ein neues Lied.“ Damit wäre ich noch nicht glücklich. Sondern zu schauen: Was ist der Schatz in dem Alten? Und dann gerne mit den Menschen, die mit dem Neuen zu tun haben – unter Beteiligung all derer, die es betrifft – herauszufinden, was Gott als Nächstes tun wird.

Ansgar und Henrik, was wünscht ihr euch gerade bei dem Präseswechsel von den 500 Ortsgemeinden im Bund FeG? Wie sollen die diesen Prozess und die Umbruchphase begleiten?

Ansgar Hörsting (überlegt): Es wird eine Menge Leute geben, die für Henrik beten, so wie viele für mich gebetet haben. Das fand ich immer bewegend, und ich glaube, das ist wichtig. Eine Pastorin oder ein Pastor braucht eine Gemeinde, die für ihn betet, wenn er predigt. Und ein Präses braucht das auch. Das fällt mir als Erstes ein. Ich persönlich habe in Begegnungen immer eine Mischung aus Respekt und Augenhöhe erlebt – und das ist gut und in unserem Bund ganz typisch. Ich wünsche den Gemeinden, dass sie am FeG-Kongress partizipieren, mitfeiern und erleben, was dort an Gemeinschaft geschieht. Das kann man zu Hause nämlich so nicht erleben.

Henrik Otto: Da kann ich mich anschließen. Ich wünsche mir, viele im Juni beim FeG-Kongress in Bochum zu sehen: zusammen zu feiern und starke Beziehungsbanden im Bund FeG zu erleben. Dazu gehört, dass wir gegenseitig füreinander beten, füreinander eintreten, zusammenzukommen, und nicht nur auf dem Papier Bund FeG sind. Das wäre mir echt etwas wert. Ansonsten finde ich es für die Gemeinden wegweisend, dass wir mit den FeG-Herbsttagungen zwischen zwei Themen unterwegs sind. Wir haben gerade die Herbsttagungen unter dem Thema „Weiterbauen“ gehabt. Es braucht Mut, Gemeinden weiterzuentwickeln, nicht zu stagnieren, nicht stehen zu bleiben, nicht abzuwarten, sondern sichtbar zu sein. Gemeinde weiterzubauen und das mit einer großen Hoffnung zu tun, wird unser FeG-Herbsttagungsthema nächstes 2024 sein: „Hoffnungsland“. Das ist, was wir geben können: weiterbauen und hoffnungsvoll sein, weil viele Menschen es gerade nicht sind. Man kann Christsein auch daran erkennen, dass einem die Hoffnung nicht ausgeht.

Die Fragen stellte Artur Wiebe | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit im Bund FeG

FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE

  • Das vollständige Interview ist in der FeG-Zeitschrift Christsein Heute 01/2024 zu lesen. | christsein-heute.de
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Ansgar Hörsting | Zur Person

  • Ansgar Hörsting wurde am 8. Juni 1965 in Hamburg geboren. Nach seinem Studium am Theologischen Seminar Ewersbach (heute Theologische Hochschule Ewersbach) war er von 1993 bis 1997 Pastor der FeG Siegen-Geisweid, von 1998 bis 1999 Missionssekretär der Allianz-Mission (Dietzhölztal) und von 2000 bis 2007 auch deren Leiter.
  • Am 16. September 2006 wurde er vom FeG-Bundestag in Wiesbaden zum Präses gewählt, das Amt trat er im Januar 2008, seine Wiederwahl erfolgte im September 2014 und 2019. Zum Jahresende 2023 gibt er das FeG-Präsesamt ab und wird 2024 Pastor der FeG Magdeburg.
  • Hörsting war Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und gehört zum Hauptvorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland. Von 2014 bis 2022 war er Präsident des Internationalen Bundes Freier evangelischer Gemeinden (IFFEC).
  • Ansgar Hörsting ist verheiratet mit Susanne. Die beiden wohnen in Witten (Ruhrgebiet).

Henrik Otto | Zur Person

  • Henrik Otto wurde am 11. November 1976 in Ellwangen (Jagst) geboren. Nach seinem Studium am Theologischen Seminar Ewersbach (heute Theologische Hochschule Ewersbach) war er von 2002 bis 2013 Pastor der FeG Füssen und der FeG Schongau, von 2013 bis 2016 Pastor der FeG Siegen-Mitte. Seit 2016 ist er FeG-Bundessekretär für die Region Süd. Am 17. Juni 2023 wurde Henrik vom Bundestag des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Siegen-Geisweid zum Präses gewählt, das Amt tritt er im Januar 2024 an.
  • Henrik Otto ist verheiratet mit Evelyne. Das Ehepaar hat vier Söhne und wohnt in Rieden (Allgäu).

FAKTEN BUND FEG

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) wurde 1874 gegründet und besteht aus mehr als 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 42 350 Mitgliedern. Er ist mit der Evangelischen Allianz in Deutschland verbunden und Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses ist seit 2008 Ansgar Hörsting.

Weiterführende Links

FeG-Präseswechsel | Livestream

  • Am Samstag, dem 20. Januar 2024, wird der Festgottesdienst zum FeG-Präseswechsel ab 15:30 Uhr live aus dem Kronberg-Forum in Ewersbach übertragen. Mit dabei sein unter live.feg.de

CHRISTSEIN HEUTE | FeG-Forum

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Pressekontakt

Nathanael Ullmann schaut in die Kamera.Foto: FeG Deutschland | AW

Nathanael Ullmann | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Foto: FeG Deutschland | NU

Artur Wiebe | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit | Pressesprecher