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Februar 16, 2023 | Aktuell Allgemein CHRISTSEIN HEUTE FeG-Präses VEF vef.de

FeG-Präses | Perspektiven | Liebe zu Jesus

Präses Ansgar Hörsting über die letzten Worte des Papstes

In seinen PERSPEKTIVEN greift Ansgar Hörsting, Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, einen Aspekt aus dem Leben oder ein Thema aus der öffentlichen Diskussion auf.

„Jesus, ich liebe dich.“ So soll der letzte Satz vom emeritierten Papst Benedikt XVI. gelautet haben. Vielleicht auch „Herr, ich liebe dich“. Ein so persönlicher, geradezu zärtlicher und schlichter Satz am Ende dieses 95-jährigen Lebens des Glaubens und Denkens, Leitens und Abwägens hat mich überrascht. Ein Mensch, dieser Mensch, sagt am Ende nichts anderes, als dass er Jesus liebt.

Nüchterner Mensch mit Jesusbegeisterung

Über den ehemaligen Papst wird vieles gesagt und geschrieben. Dabei werden die verschiedenen Facetten seines Lebens beleuchtet. Einst als junger Theologe beim 2. Vatikanischen Konzil mit dabei, Professor, Bischof, dann Leiter der Glaubenskongregation, ein deutscher Papst, umstritten im Zusammenhang der Missbrauchsvorwürfe innerhalb der katholischen Kirche. Er hat durch seinen Rücktritt das Papstamt vermenschlicht, denn er begründete diesen Schritt damit, dass ihm die Kraft fehle. Aber bis dahin war er der Vertreter einer der mächtigsten Institutionen der Welt. Zugleich ein Mann, der als Papst die „Jesus“-Bücher schrieb, die Jesus Christus so sehr in den Mittelpunkt seines Glaubens und Denkens stellten. Ein durch und durch nüchterner Mensch, der die Aufgeregtheiten der sozialen Medien und die Machtkämpfe in der römischen Kurie mit Befremden beobachtete.

Am Ende seines Lebens steht kein dogmatischer Satz, kein Spruch vom Kalenderblatt, keine Rechtfertigung, sondern der ganz persönliche Ausdruck einer Beziehung: Jesus, ich liebe dich. Wo gibt es das sonst?

Jesus lieb haben!?

Ich habe diesen Satz in meinem Leben lange nicht über die Lippen bekommen. Als Theologiestudenten haben wir darüber diskutiert, ob es überhaupt angemessen sei, so zu beten. Jesus lehrte seine Jünger das „Vater unser“ beten. „Ich liebe dich“ scheint zu intim. Aber da war doch das Gespräch Jesu mit Petrus (Johannes 21,15ff). Dreimal fragt Jesus, ob Petrus ihn liebt, und Petrus bejaht dies, beim dritten Mal traurig. Und da ist das Gebetsbuch der Bibel, die Psalmen. Der Psalm 18 beginnt mit den Worten: „Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke“. Jesus betete mit den Psalmen und wir tun es ebenso.

„Ich liebe dich“ – das ist ein Satz, den wir Deutschen sehr sparsam gebrauchen, nicht wahr? Die meisten öffnen nur den engsten Familienmitgliedern, den Ehepartnern so ihr Herz. Manch andere Kulturen sind da freigiebiger.

Als Christen in Deutschland wollen wir auf gar keinen Fall unsere Frömmigkeit zu Schau stellen, weswegen wir diesen Satz nicht rausposaunen. Wir wollen auffallen durch unser diakonisches Handeln oder unser Fähigkeit, rational zu glauben. Aber Jesus lieben, das klingt kindisch, romantisierend.

Ausdruck tiefster Gemeinschaft

Ich will gerne annehmen, dass Benedikt diesen Satz nicht für die Nachrichten gesprochen hat, auch nicht, um seine Position als päpstlicher Petrusnachfolger ein letztes Mal zu unterstreichen, sondern im Persönlichen, auf dem Sterbebett. Andere haben es dann weitergetragen.

Mich regt das an. Denn ich weiß schon lange von mir, dass ich vieles in meinem Leben doch eher tue, weil ich unter Druck stehe. Dass ich doch vieles aus Pflichtgefühl tue. Oder aus leerer Gewohnheit. Und da tut es mir gut, mich anregen zu lassen durch diesen Ausdruck tiefster Gemeinschaft. Das wäre etwas: Aus Liebe zu Jesus leben. Das ist erfüllend. Das treibt alle Angst aus. Es vertreibt den unguten Druck. Es erfüllt mit Leidenschaft und Sinn.

Ich liebe Jesus, weil er mich liebt. Und weil er sagt, das höchste Gebot sei, Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele und ganzem Verstand zu lieben und den Nächsten wie mich selbst. Gerade wir Deutsche rationalisieren und analysieren vieles (auch unseren Glauben), bis es als blutleeres Gerippe da steht. Dass nun ausgerechnet ein deutscher ehemaliger Papst so zitiert wird, finde ich ganz fein.

Aus Jesu Liebe leben

Aus Liebe zu Jesus leben und damit auch sterben können, das möchte ich. Ich schreibe diese Zeilen Anfang des Jahres 2023. Ich gehe gerne in das neue Jahr mit allen Herausforderungen und Unsicherheiten. Denn sicher ist, dass mich nichts von Gottes Liebe trennen kann (Römer 8,32ff). Und sicher ist, dass er mich befähigt und einlädt, ihn zu lieben. Kann es etwas Schöneres geben?

Zum Schluss: Es ist das eine, über einen solchen Satz oder Gebet nachzudenken. Der Unterschied entsteht, wenn man es ausspricht. Ich empfehle Ihnen und Dir, es zu sagen, auch wenn es anfangs vielleicht schwer fällt. Bete doch: „Jesus ich liebe dich.“ Manchmal muss man es ein wenig üben. Aber dann wird es zum Ausdruck einer innigen Beziehung.

Foto: FeG Deutschland | NU

ANSGAR HÖRSTING | Präses Bund FeG | praeses.feg.de

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