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November 4, 2022 | Aktuell Allgemein CHRISTSEIN HEUTE FeG Institut Gemeindeentwicklung und Leiterschaft FeG-Herbsttagungen FeG-Jahresthema Gemeindeleben Gemeinden Institut Gemeindeentwicklung und Leiterschaft Presse Theologische Hochschule Ewersbach vef.de

FeG-Herbsttagungen | Ein Minus in der Selbstfürsorge heißt, dass die Freude verloren geht

Prof. Dr. Christiane Henkel war als Rednerin bei den FeG-Herbsttagungen zu Gast. Vom 31. Oktober bis zum 4. November tagten die Hauptamtlichen zum Thema „Habe Acht auf dich selbst“. Im Interview spricht sie darüber, auf welche Alarmsignale Menschen beim Thema Selbstfürsorge achten sollten und wie Gemeinden Mitarbeitende vorm Burn-out schützen können.Das Interview führte Nathanael Ullmann.

Den vollständigen Text finden Sie in der Dezember-Ausgabe 2022 der FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE.

Als Coach und Dozentin ist deine To-do-Liste ordentlich voll. Wie findest du in all dem Zeit für Freizeit?

(lacht) Für mich fühlt sich das nicht so an, als ob ich keine Freizeit hätte. Vielleicht auch, weil ich mich über das definiere, was ich tue. Aber mir tut es gut, wenn ich feste Termine für Freizeit habe, beispielsweise durch einen Sportkurs, den ich gebucht habe. Regelmäßig, einmal im Monat, mache ich Ausdruckstanz. Und ich habe eine Improvisationstheatergruppe, in der ich mitspiele.

Wird dein Terminkalender dadurch nicht noch voller?

Wenn ich das nicht mache, dann würde ich in dieser Zeit arbeiten. Bei freien Abenden fällt es mir deutlich schwerer, zu sagen: „Heute mache ich was Schönes.“ Aber wenn ich mein Tagebuch lese, denke ich manchmal auch: Was packst du da alles in einen Tag rein?

Du bist also selbst keine Meisterin in diesem Thema?

Nein, ich bin selbst auf dem Weg. Bernd [Kanwischer, Anm. d. Red.] hat mich als Rednerin nicht angefragt, weil ich ein Profi bin, sondern, weil ich mich viel damit auseinandersetze.

Die FeG-Herbsttagungen sind für Gemeindemitarbeitende gedacht. Neigen Gemeinden zur Selbstaufopferung?

Total. Eine Studie von Michael Schroth [einem Professor der Theologischen Hochschule Ewersbach, Anm. d. Red.] hat jüngst bestätigt, dass wir von unseren Gemeindemitgliedern Engagement erwarten. Ich habe das jahrelang auch so kennengelernt. In meiner Familie waren die Eltern mega aktiv. Sie gingen in den Kirchenchor, meine Mutter leitete den Büchertisch, mein Vater den Kindergottesdienst, sie waren in der Gemeindeleitung … Dadurch, dass so etwas die Gemeinde am Laufen hält, sind wir darauf angewiesen. Gleichzeitig zeigt sich in der Gesellschaft, dass alle mehr auf sich achten. Da sagen Leute, dass sie nur noch für die Projektmitarbeit zur Verfügung stehen. Sie übernehmen nicht fünf Aufgaben, sondern nur noch eine. Das ist für Gemeinden schwierig, das zu managen.

Gibt es da Lösungen?

Manche haben den Shift ganz gut hinbekommen und auf Projekte umgestellt. Aber es gibt andere Bereiche wie Homepages, da ist Kontinuität wichtig. Da brauchen Gemeinden verlässliche Mitarbeitende. Da ist die Frage: Sind die Gemeinden interessiert an dem Thema Selbstfürsorge oder fragen sie immer nur Leistung ab? In einem Buch habe ich letztens einen spannenden Unterschied gelesen: Ist die Frage „Welche Leistung erbringst du?“ oder „Welchen Beitrag kannst du geben?“

Eine Frage, die wir uns ebenfalls stellen müssen: Was tun wir für die Mitarbeitenden, um sie zu würdigen? In meiner Gemeinde haben wir eine Arbeitsgruppe „Mitarbeit“ gegründet. Die hat die Aufgabe, sich um die Mitarbeitenden zu kümmern. Wir haben beispielsweise ein Mitarbeitendenfest veranstaltet und gemerkt, wie auf so einem Weg Wertschätzung ankommt. Es können auch kleine Dinge sein, wie sich für die alltägliche Mitarbeit zu bedanken.

Woran merke ich, dass meine Selbstfürsorge im Minus ist?

Daran, dass die Freude verloren geht. Und dass ich meine innere Belastung nach außen projiziere, ich Unmut über äußere Umstände äußere. Dass ich nur noch nach Pflichtgefühl fahre. Und natürlich zählen auch die körperlichen Symptome, wenn ich schlecht schlafe, Fast Food esse,…

Nathanael Ullmann | Referent Medien und Öffentlichkeitsarbeit | presse.feg.de

 

Christiane Henkel

Prof. Dr. Christiane Henkel ist Professorin für Pädagogik und Erziehungswissenschaften an der Theologischen Hochschule Ewersbach. Außerdem hat sie einen Master-Abschluss in Biografischem und Kreativem Schreiben und arbeitete lange Jahre als Schreibdidaktikerin und Schreibberaterin für wissenschaftliches und kreatives Schreiben. Als Focusing-Beraterin bietet sie Focusingausbildungen an und arbeitet in der Initiative HaMakom zur Verbindung von Focusing und Spiritualität mit.

Die FeG-Herbsttagungen

Die FeG-Herbsttagungen gehören seit Jahrzehnten zum festen Programm beim Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG). Sie wollen die Hauptamtliche und Mitarbeitenden der Ortsgemeinden ermutigen und geistlich inspirieren. Die Teilnehmenden erwartet eine Mischung aus biblischen Impulsen, thematischer Arbeit, Austausch und Stille. Die Tagung für die Hauptamtlichen der FeGs fand vom 31. Oktober bis zum 4. November auf Langeoog statt. Weitere sechs Tagungen für leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Gemeinden folgten in diesem Jahr bis Ende November auf Langeoog, dem Dünenhof in Cuxhaven, dem Forggenhof (Allgäu) und Bad Blankenburg (Thüringen).

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