Aufruf zum Gebet für die Betroffenen der Flut
Am 14. Juli 2022 jährt sich die Flutkatastrophe. In den Medien wird wieder mehr berichtet, die erschreckenden Bilder werden gezeigt, viele Gedenkveranstaltungen sind geplant. All das holt das Erlebte mit voller Wucht zurück und weckt schlimme Erinnerungen. Während die einen es brauchen gemeinsam zu gedenken und zu trauern, wünschen sich andere, die Woche wäre schon vorbei. Klar ist, die nächsten Tage werden sehr schwer. Der Verlust und die Trauer sitzen sehr tief und auch nach einem Jahr ist die Lage im Flutgebiet sehr herausfordernd und angespannt.
Um es mit einem Bild auszudrücken: Wir befinden uns gerade mitten im Tunnel. Wir haben schon einen Teil des schweren Weges der Bewältigung zurückgelegt, aber ein langer und für viele frustrierender Weg liegt noch vor uns. Manche sehen schon das Licht am Ende des Tunnels, für andere ist es gerade stockfinster.
Halt in Gott finden
Viele suchen und finden in dieser schweren Lage auch Halt in Gott. Immer wieder höre ich in den Gesprächen von Bewahrung und Wundern, oder wie Gott sich inmitten von Schlamm und Trümmerbergen bemerkbar gemacht hat. Oft geht es dabei ums Kreuz. In einem Fall sind fast alle Möbel und der Hausrat mit der Flut aus dem Haus gespült worden, aber das Kreuz ist als sichtbares Hoffnungszeichen an der Wand hängen geblieben. Immer wieder höre ich bewegende Berichte, wie Betroffene ihre weggespülten Kreuze im Schlamm oder in Trümmern entdeckt und gerettet haben. Nun hängen sie als Hoffnungszeichen wieder an der Wand.
Ein Ehepaar erzählt, wie sie vor ihrem Garten ein angespültes Kreuz im Schlamm entdeckt haben. Sie wissen nicht, woher es kommt und wem es gehört, aber die Botschaft ist klar – inmitten der Not hat Gott sich bemerkbar gemacht. Sie haben es gereinigt und an der Fundstelle als sichtbares Hoffnungszeichen an den Gartenzaun gehängt.
Beten für die Betroffenen
Nun steht am 14. Juli 2022 der Jahrestag an. Zu diesem Anlass möchte ich Euch als Freie evangelische Gemeinden bitten, Euch im Gebet in die Not und Schmerzen der Betroffenen hineinzustellen.
- Betet, dass Gott sich auch in diesen dunklen Tagen wieder bemerkbar macht und die Menschen in ihm Halt und Hoffnung finden.
- Bitte betet auch für uns Seelsorgerinnen und Seelsorger, die wir vor Ort präsent sind, um zu begleiten, mitzutrauern und mitzutragen.
Danke für eure Gebete! Mit herzlichen Segenswünschen!
Klaus Haubold | Beauftragter für pastorale Seelsorge der FeG-Fluthilfe | fluthilfe.feg.de