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September 27, 2020 | Aktuell CHRISTSEIN HEUTE FeG-Präses Gremien Presse

FeG Bundestag 2020 | Wort des Präses

DAS EVANGELIUM IST ANGESAGT!

Das Wort des Präses auf dem FeG Bundestag 2020

Ansgar Hörsting gibt als Teil der Bundesleitung seine Einschätzung zur Lage des Bundes FeG. Er macht Mut, aus Glauben und Gebet Kraft und Hoffnung zu schöpfen, sich als Einzelne und Gemeinden den zukünftigen Herausforderungen zu stellen und sie aktiv mit zu gestalten, indem wir lebendige Gemeinden bauen.

Liebe ist nicht abgesagt. Zusammenhalten ist nicht abgesagt. Soziale Nähe ist nicht abgesagt. Das Reich Gottes ist nicht abgesagt. Das Evangelium von der Liebe und Herrschaft Gottes ist nicht abgesagt. Und: Der Bundestag des Bundes FeG ist nicht abgesagt.
Natürlich beschäftigen uns das Virus, die Maßnahmen der Regierung, die weltweite Dimension der Pandemie, die Wirkung auf Wirtschaft, Körperlichkeit, Digitalisierung, die permanente Verunsicherung und die Unsicherheit, all diese Phänomene zu beurteilen. Seit Monaten dominiert kein Thema die Nachrichten so sehr wie dieses. Manche behaupten irrtümlicherweise, wir seien in der Hand des Corona-Virus.
Worin sich viele Christen mit Nichtchristen, Agnostikern, Atheisten und verschiedenen Religionsvertretern einig sind, ist, dass dieses Virus auch ein Ruf zur Umkehr sei. Eine Umkehr von oberflächlicher Bedürfnisbefriedigung, eine neue Beachtung der Schöpfung sei angesagt. Dieser Ruf berührt ein viel grundlegenderes Thema, das viele – gerade junge Menschen – beschäftigt: die Klimakrise. Es wird sehr spannend werden, wie sich das Bedürfnis, den Konsum wieder anzukurbeln – denn daran hängt die Wirtschaftsleistung – verträgt mit dem Erfordernis, dass der Mensch und die Schöpfung nicht gegeneinanderstehen, sondern der Mensch sie bewahren und pflegen soll! Diese Frage ist nicht beantwortet. Wir haben Angst vor den Konsequenzen, denn die wenigsten wollen zurück in die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Zustände vor der industriellen Revolution. Die Menschheit steht vor einer sehr schwer lösbaren Aufgabe.

ANTWORTEN AUF DIE KRISE

Wie soll das funktionieren? Darauf wird es viele Antworten geben. Ich persönlich bin der Meinung, dass es nur in der Kombination zweier biblischer Grundwerte geht: Genügsamkeit und Innovation. Genügsamkeit macht maßvoll und nachhaltig. Innovation beantwortet neue Fragen mit neuen Lösungen. Sicher leben in den Freien evangelischen Gemeinden, wie auch in der gesamten Gesellschaft, Menschen, die die Probleme eher ordnungspolitisch, also durch gesetzliche Vorgaben, lösen würden. Andere, die den Verzicht, und wieder andere, die die Freiheit betonen würden. Es gibt technische, ethische, spirituelle und ökonomische Antworten, aber wer sie wie durchsetzen will, ist unklar. Der Streit darüber muss geführt werden. Die Menschheit wird versuchen, Lösungen zu finden. Christen sollen dabei mitmischen.
Aber ich gehe auf eine andere Ebene. Denn eine wesentliche Frage ist: Was haben wir als Christen originär einzubringen? Die gesellschaftliche Diskussion läuft und wir werden da mitmachen. Aber was ist es, was wir als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu speziell einbringen können? Die Antwort darauf findet sich im Evangelium von Jesus Christus. Die Bundesleitung legt heute einen Grundlagentext zum Evangeliumsverständnis vor. Und wenn es etwas gibt, wovon wir leben und was wir einzubringen haben, dann ist es das Evangelium von Jesus Christus mit all seinen Folgerungen und Dimensionen. Einige zentrale Punkte nenne ich hier:

WIR LEBEN VON DER GUTEN NACHRICHT

Gott hat sie uns gegeben. In Jesus Christus! Sein gesamtes Leben, sein Wirken, seine Worte, sein stellvertretender Tod, seine Auferstehung, seine Herrschaft, seine Wiederkunft sind das Evangelium. Er hat das Reich Gottes aufgerichtet. Er hat die Liebe Gottes verkörpert. Er hat Frieden geschaffen und die Versöhnung der Menschen mit Gott.
Corona ist eine weltweite, diesseitige Krise. Aber sie ist auch eine geistliche Krise der Entmutigung und der Frage nach den letzten Dingen. Das Evangelium beinhaltet Halt und Veränderung in dieser Welt und Hoffnung darüber hinaus.
Wir können es uns nicht leisten, Jenseitigkeit und Diesseitigkeit gegeneinander auszuspielen. Jesus war ganz Mensch und hat hier auf der Erde begonnen, sein Reich aufzubauen. Er hat zugleich gesagt, dass es dem Menschen nichts hilft, wenn er die ganze Welt gewinnen würde, aber dabei Schaden an seiner Seele nimmt. Wenn dieses Evangelium Mitte unseres persönlichen Lebens und der Gemeinden ist, dann wissen wir, wovon wir leben und was uns trägt. Wir sind motiviert, diese Liebe Gottes zu vermitteln. Und wir haben eine begehrte Kraftquelle: Hoffnung über den Tod hinaus! Das bringen wir als Christen ein.

EIN HÖHERES ZIEL

Nicht selten stehen „Evangelium“ und „Reich Gottes“ in unserem Denken unverbunden nebeneinander. Das ist seltsam, denn Jesus, die gute Nachricht in Person, sagte „Das Reich Gottes ist nahe“ und „Trachtet zuerst nach Gottes Reich.“ Das Ziel des Evangeliums ist nicht, dass wir irgendwie möglichst ungeschoren durch die Krise kommen. Wir haben ein höheres Ziel! Wir suchen Gottes Gerechtigkeit. Wir haben also nicht die Antwort auf alle gesellschaftlichen Fragen. Aber wir haben eine Perspektive, die auf jeden Fall nicht den Globus und auch nicht die Gemüter erhitzt, sondern die Gottes Herrschaft und seine Freude an Gerechtigkeit
thematisiert. Wir haben etwas, wo es sich nicht um „Ich, ich, ich“ dreht, sondern um Gemeinsinn. Menschen, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt, braucht die Welt.

DIE WIRKUNGEN DES HEILIGEN GEISTES

Der Heilige Geist schafft Mut in Form von Kraft, von Liebe und von Besonnenheit (2. Timotheus 1,8). Wir gehen nicht mit unserer eigenen Kraft in die Krise, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes. Auch das ist eine Seite und Folge des Evangeliums. Doch was kann das bedeuten?

  • Kraft. Wir lernen, in Unsicherheit zu leben. Was für eine wertvolle Lebenshaltung! Das macht uns realistisch, denn wir sehen die Möglichkeiten, die in Krisen stecken. Wir warten nicht auf sichere Zeiten, um zu handeln, sondern handeln inmitten unsicherer Zeiten – in der Kraft des Heiligen Geistes.
  • Liebe. Wir leben respektvoll, sogar Feinden und Gegnern gegenüber. In einer erhitzten Debattenkultur ist das Balsam. Im „Sofortismus“ der Chat-Dialoge mäßigen wir uns! Jesus hat es gelehrt und sein Geist zeigt uns das. Wir verurteilen zum Beispiel Rassismus und bekämpfen diese Sichtweise messerscharf. Dabei bleiben wir aber respektvoll und verurteilen nicht den Menschen an sich, der diese Haltung äußert. Das ist ein Beitrag für diese Welt als Jesus-Leute. Es ist anspruchsvoll und Jesus-gemäßzugleich.
  • Besonnenheit. Manch einer meint, die Corona-Maßnahmen erforderten von uns die zugespitzte Antwort: „Wir müssen Gott mehr gehorchen als Menschen“ (nach Apostelgeschichte 5,29). Sie halten es deswegen für ein Zeichen von Nachfolge Christi, keine Mund-Nase-Maske zu tragen. Doch Petrus sagte diesen Satz, als man ihm verbieten wollte, von Jesus Christus zu sprechen. Eine besonnene Unterscheidung von Meinung und Glaubensmut steht uns gut zu Gesichte. Der Heilige Geist macht besonnen und maßvoll, damit wir die Kraft für die wirklichen Kämpfe haben.

DAS EVANGELIUM ALS MITTE UNSERER IDENTITÄT

Das Evangelium soll bestimmende Kraft unserer Identität sein. Identität ist laut Wikipedia „die Gesamtheit der Eigentümlichkeiten“. Es sind Werte, Verhaltensweisen und Positionen. Die Identität der Gemeinde Jesu kann quer zum Mainstream stehen. Aber nicht alles, was quer steht, ist auch schon „christlich“. Unsere Identität soll vor allem vom Evangelium und dem Wort Gottes bestimmt sein.
Als Bundesleitung haben wir die Aufgabe, wegweisende Empfehlungen zu geben. Unser Wunsch ist, dass sie vom Evangelium her prägen. Ob es dabei um Fragen des öffentlichen Lebens (Rassismus/Extremismus) geht, oder des persönlichen Lebens (z. B. Sexualität). Oder aber, ob es um Kernfragen des Glaubens (Schriftverständnis) geht: Mitte ist die gute Botschaft von Jesus, die darin entfaltet wird.
Gottes Liebe ist angesagt. Das Evangelium von der Liebe und Herrschaft Gottes ist angesagt. Es ist eine Kraft Gottes. Davon leben wir und es ist unser Beitrag für die Welt.

Ansgar Hörsting | Präses des Bundes FeG | praeses.feg.de

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