Diakonie Bethanien: Menschlichkeit, Fleiß und Gottes Hilfe
Nach 16 Jahren als Pflegedienstleitung in der Lungenfachklinik der Diakonie Bethanien ging Christiane Kühn am 31. Januar 2020 in den Ruhestand. Hinter ihr liegen schöne Erinnerungen und viele Herausforderungen. Vor ihr liegen viel Freizeit und entspannte Sonntagmittage
Ein kurzer Blick zurück: Was war vor 16 Jahren anders als heute?
Kühn: Die Welt insgesamt war noch ein bisschen langsamer – nicht so hektisch wie heute. Im Krankenhaus Bethanien war alles noch viel kleiner und persönlicher. Wir hatten damals deutlich weniger Patienten, waren im Verhältnis personell sehr gut besetzt. Und – das muss man ehrlicherweise auch sagen – die fachlichen Anforderungen an Pflegende im Krankenhaus Bethanien waren nicht so hoch wie heute. Diese Entwicklung zu gestalten, die Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen und dabei die Menschlichkeit zu bewahren sowie das medizinische und pflegerische Niveau zu steigern, war eine sehr große Herausforderung.
Haben Sie diese Herausforderung gemeistert?
Kühn: Ja, ich denke ich habe sie ganz gut gemeistert – mit Menschlichkeit, Offenheit, Transparenz, Fleiß, Glück, einem tollen Team und mit Gottes Hilfe.
Haben Sie denn immer die richtigen Entscheidungen getroffen?
Kühn: Nein, sicher nicht – wem gelingt das schon? In vielen einzelnen Situationen gab es im Nachhinein den Gedanken „Ach, da hätte ich besser…“. Aber im großen Ganzen würde ich meine Entscheidungen heute noch genauso treffen wie damals. Mir war immer wichtig, Mitarbeitende in Entscheidungen einzubeziehen, sie in ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. Es ist schön zu sehen, dass wir heute viele langjährige Mitarbeitende haben, die sich bei uns weitergebildet und spezialisiert haben. Es ist toll, dass unsere Schülerinnen und Schüler von uns sehr gut ausgebildet werden und nach ihrem Examen gerne in der Diakonie Bethanien bleiben.
Fällt es denn schwer, loszulassen?
Kühn: Einerseits ja, weil ich viele liebgewonnene Kolleginnen und Kollegen und ein spannendes Aufgabefeld zurück lasse. Andererseits freue ich mich auf viel Zeit mit meinen Enkeln, auf Gartenarbeit, aufs Lesen ohne zeitliches Limit und auf entspanntes Kochen.
Was wird Ihnen im Ruhestand besonders fehlen?
Die tolle Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Diakonie Bethanien.
Und was werden Sie überhaupt nicht vermissen?
Kühn: Den Anruf am Sonntagmittag mit der Information, dass die Nachtwache ausgefallen ist und man keine Idee hätte, wie sie zu ersetzen wäre.
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- Text des Interviews DOCX
- Foto: Diakonie Bethanien | Christiane Kühn bei ihrer offiziellen Verabschiedungsfeier als Pflegedienstleisterin der Lungenfachklinik der Diakonie Bethanien. | JPG