Licht für die Nachbarn
Die Gute Nachricht ist darauf angelegt, weiter zu leuchten
Jesus Christus, das Licht der Welt, ist nicht nur für uns gekommen, sondern auch für unseren „Nächsten“ – unsere Nachbarin und unseren Nachbarn. Was sich anhört wie die biblische Binsenweisheit, seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst (vgl. 3. Mose 19,18 | 5. Mose 6,5 | Matthäus 19,19 | Markus 12,31+33 | Lukas 10,27), gerät angesichts eines gesellschaftlichen und gemeindlichen Mindsets um uns, in dem dem ich mir oft nur selbst der Nächste bin, schnell in den Hintergrund.
Mein Jesus, meine Gemeinde
Wir singen in unseren Gottesdiensten von „meinem Jesus“, reden von „meiner Gemeinde“ und wenden das, was wir in der Bibel lesen, auf uns „persönlich“ an. Wir haben sehr viel „Acht auf uns selbst“. Nicht, dass daran etwas grundsätzlich falsch wäre: Wir als Freie evangelische Gemeinden in Deutschland betonen mit anderen Freikirchen zusammen den persönlichen Glauben an Jesus Christus als Voraussetzung für die praktizierte Glaubenstaufe und Mitgliedschaft in unseren Gemeinden. Wir sind eine durch den Pietismus beeinflusste Bewegung, welche die persönliche Herzensfrömmigkeit im Fokus hat. Wir sind da ganz Ausprägung eines neuzeitlichen Individualismus, der den Einzelnen stärker betont als eher gruppenorientierte Zeiten und
Gesellschaften.
Dennoch kann dieses Mindset in persönlich und gesellschaftlich krisenhaften Zeiten, wie wir sie gerade erleben, dazu führen, dass man noch mehr auf sich selbst, sein Auskommen und Wohlergehen fixiert als auf benachbarte Personen. Trotz des Engagement für andere Menschen durch Spenden und Unterstützung – z. B. in der Ukraine oder für die Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal –, habe ich den Eindruck, dass der Glaube an Jesus Christus eher ein privates Geheimnis bleibt als ein „Licht der Welt“ und eine gute Nachricht für alle.
Jesus gibt Licht weiter
Wie universell tritt da die offenbarte Botschaft Gottes auf: Schon in den Schriften des Alten Testamentes wird dem Volk Israel ins Stammbuch geschrieben, dass es ein „Licht für die Völker“ sein soll: „Ich, der HERR, habe dich in Gerechtigkeit berufen und dich bei deiner Hand erfasst. Ich beschütze dich und mache dich zu einem Bund für das Volk und zum Licht für die Völker.“ (Jesaja 42,6 | Neues Leben Bibel (NLB) | SCM R. Brockhaus, 2014).
Diese leuchtende Heilsbotschaft Gottes greift Jesus Christus als Selbstverständnis auf: „Solange ich noch in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.“ (Johannes 9,5 | NLB); „Ich bin als Licht gekommen, um in dieser dunklen Welt zu leuchten, damit alle, die an mich glauben, nicht im Dunkel bleiben.“ (Johannes 12,46 | NLB). Gleichzeitig gibt Jesus seine Lichterstaffel an die Nachfolgerinnen und Nachfolger weiter: „Ihr seid das Licht der Welt – wie eine Stadt auf einem Berg, die in der Nacht hell erstrahlt, damit alle es sehen können.“ (Matthäus 5,14 | NLB).
Bei Jesus Christus entdecke ich Weitergabe des Lichtes und Teilhabe an der Guten Nachricht – selbst auf die Gefahr hin, dass man missverstanden wird oder damit auch über die eigenen Grenzen geht. Bei aller Selbstfürsorge und allem Kümmern um den engsten Kreis seiner Jünger, trotz privater Lehrstunden und Offenbarung von himmlischen Geheimnissen sowie Intimität bei Brot und Wein hat seine Botschaft und sein Handeln eine Richtung: nach draußen, zu dem nächsten Nachbarn – Licht für alle Welt.
Den Nächsten im Blick
Ich bin ich dankbar für die „Aktion Licht der Welt“, welche die weltweite Gute Nachricht von Jesus Christus in meine und Ihre Nachbarschaft holt: in die Straße, in das Wohnhaus, in die eigene Familie und zu den befreundeten Personen.
Spannend ist es, zu beobachten, wie aus einer spontanen Idee der Initiatoren Marijke und Joachim Benatzky aus dem hessischen Bensheim die bundesweite „Aktion Licht der Welt“ geworden ist. Sie hat vielen Menschen Licht und Liebe Gottes in eine dunkle Jahres- und Lebenszeit gebracht. Wie es dazu gekommen ist und mit welchen einfachen Mitteln sie funktioniert, lesen Sie in der Weihnachtsausgabe der monatlichen FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE.
Weiterhin bieten wir von den FeG-Herbsttagungen „Habe Acht auf dich selbst“ Impulse zur Selbstfürsorge von Thomas Härry und Christiane Henkel. Wolfgang Kraska schürft in der Rubrik GLAUBEN zu dem heiklen Thema „Ehre und Ehrenamt in der Gemeinde“. Markus Schweitzer gibt unter LEITEN Tipps, wie wir als Gemeinde analog und digital neu und besser kommunizieren können.
Das alles sind Impulse und Hilfsmittel dafür, um als FeG-Gemeinde und persönlich besser dafür gerüstet zu sein, das Hoffnungslicht dieser Welt in diesen herausfordernden Zeiten nicht für sich zu behalten, sondern an die Nachbarn weiterzugeben.
Wir als CHRISTSEIN HEUTE-Redaktion wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre sowie gesegnete und bewegende Advents- und Weihnachtstage.
Danke für Ihre treue Leserschaft!
Foto: FeG Deutschland | NU
ARTUR WIEBE | Redaktionsleiter von CHRISTSEIN HEUTE | christsein-heute.de
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CHRISTSEIN HEUTE 12/2022 | Inhaltsverzeichnis
- Licht für die Nachbarn | Artur Wiebe
- Licht der Welt | Marijke Benatzky
- Eine große Strahlkraft | Interview mit Marijke Benatzky
- Perspektiven | Jesusbegegnung statt Weihnachtsfoul | Ansgar Hörsting
- FeG-Herbsttagungen | 12 Präsenz zeigen – Fünf Learnings aus den Vorträgen mit Thomas Härry | Nathanael Ullmann
- Wenn die Freude verlorengeht | Interview mit Dr. Christiane Henkel
- FeG-Spendentag | Leidenschaft bewegt | Jost Stahlschmidt
- FeG Deutschland | Infos aus dem Bund FeG
- FeG Junge Generation | Gute Nachbarschaft | Marcus Felbick
- Ferienbibelkurs | Deutschland wird Jünger | BUJU 2023
- FeG Seelsorge | Sich vernetzen und weiterbilden | Jens Mankel
- FeG Frauen | Veränderung initiieren | Daniela Knauz
- FeG Auslandshilfe | Engel-Erfahrungen | Reinhard Skopnik | Paul Wagner
- FeG-Gebetskalender
- FeG Evangelisation | Auf dem Weg zu Jesus | Dirk Ahrendt
- FeG Ältere Generation | Berentet und berufen | Daniela Knauz
- FeG-Bildungskalender | Schulungen und Seminare | Nathalie Lehr
- Allianz-Mission | Wunder und Zweifel | Missionarin Lilli aus Zentralasien
- SCM Bundes-Verlag | Gute Worte als Wegbegleiter | Hella Thorn
- Diakonie Bethanien | Ruhestand in Sicht | Robert Sopella
- Spar- und Kreditbank | SKB | Spendenportal – neues Design | Gottfried Schwehn
- Probe-Abo | Impressum
- Nachrichten
- Leiten | Gemeinde kommunizieren | Teil 3: Neues wagen! | Markus Schweitzer
- Glauben | Was für eine Ehre?! | Teil 2: Glatteis, Pflicht und Möglichkeiten | Wolfgang Kraska
- Wort für heute | Andachtenkalender seit 50 Jahren ein täglicher Begleiter | Klaus-Peter Ortmann | Renate Hülsewig
- Leserbriefe | Kleinanzeigen
- Redaktion | Wie damals auf dem Areopag | Jörg Podworny
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