Geteilte Freiheit
Wäre ich Alkoholiker, dann ein Quartalstrinker. Also nicht jemand, der seinen Spiegel an Promille oder Stoff braucht, um zu funktionieren. Ich neige zu Extremen: jetzt, sofort und gleich alles – dann wieder Pause.
Egal, zu welcher Typologie von Suchtverhalten man je nach Charakterausprägung neigt – jeder von uns steht in der Gefahr, sich stofflich oder nichtstofflich zu binden. Für Süchte mag es nachvollziehbare Auslöser und Gründe geben, trotz allem machen sie unfrei.
Teufelskreis Tabu
Wenn man dann aber mit seiner Abhängigkeit alleine bleibt, dreht sich der Teufelskreis aus Gebundenheit und Verstecken, denn die Suchtbefriedigung passiert meist im Geheimen. Unsere Gemeinden fördern das unbewusst, weil Süchte nicht selten ein Tabuthema sind: Wann haben Sie die letzte Predigt dazu gehört oder gehalten?
Wir singen und reden von Liebe, die alles zudeckt, vergessen aber dabei, dass Sünde vor Gott aufgedeckt werden muss, damit seine Gnade, die Jesus Christus alles gekostet hat, tief in unser Leben eingreift und uns in sein Bild verändert. Stattdessen erziehen wir einander zu Einzelkämpfern, die Freiwild sind für die Angriffe des Widersachers Gottes.
Freiheit in Verantwortung
Häufig meinen wir, Freiheit zu erleben, wenn man völlig ungebunden ist. Doch dahinter steckt ein falsches Verständnis, denn irgendetwas reitet uns immer. Wie entlarvend und wohltuend ist es, wenn ich meine Sünden, Fehltritte und Gebundenheiten in einer regelmäßigen Zweierschaft beichten darf – damit sie nicht das Steuer in meinem Leben übernehmen, sondern durch Buße und Vergebung in ihre Schranken gewiesen werden: „Erschaffe in mir Gott ein reines Herz und gib mir einen neuen, festen Geist.“ (Psalm 51,12 | BB)
Dankbar bin ich für die (christlichen) Hilfsangebote, die Sucht und Abhängigkeit thematisieren mit dem Ziel, in die Freiheit zu führen: z. B. „Blaues Kreuz“ (blaues-kreuz.de), „Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (dhs.de) sowie viele Entgiftungsstationen und Suchtkliniken. Auch als Christ kann ich nicht garantieren, dass ich sie nicht irgendwann brauchen werde.
Mit der Legalisierung von berauschenden Stoffen wie Cannabis und digital frei verfügbaren Süchtigmachern werden Gebundenheiten in Krisenzeiten eher noch ansteigen. Da sollten wir als Gemeinde Jesu realistisch sein. Unser Auftrag ist es, Menschen in die Freiheit durch Jesus Christus zu führen. Diese erleben wir, indem wir uns an ihn binden und Verantwortung füreinander übernehmen. Denn der „Christus im Bruder oder in der Schwester ist stärker als der Christus in mir“ (vgl. Dietrich Bonhoeffer). Vielleicht ist regelmäßiger Austausch und Gebet mit einer Person ein erster Schritt in eine neu geteilte Freiheit.
„Wenn jemand zu Christus gehört, gehört er schon zur neuen Schöpfung. Das Alte ist vergangen, etwas Neues ist entstanden!“ (2. Korinther 5,17 | BB).
Danke für Ihre treue Leserschaft. Ich wünsche Ihnen einen anregende Lektüre der FeG-Zeitschrift CHRISTSEIN HEUTE.
ARTUR WIEBE | Redaktionsleiter CHRISTSEIN HEUTE | christsein-heute.de
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