Altes fürs Neue entdecken
Letztens habe ich auf dem Dachboden gestöbert und ein altes Schätzchen (wieder)gefunden: einen Höfner Club Bass 500/2. Mein Vater hatte ihn in den 80er-Jahren bereits gebraucht bekommen. Später in den 90ern, habe ich dann angefangen, darauf Musik zu machen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich daran rumgeschraubt habe und die Elektrik nachgebaut habe, weil die alte verschlissen war.
Schätze aus der Vergangenheit
Besonders hängen geblieben ist mir, dass mein Vater und ich gemeinsam einen Holzkoffer dafür gebaut haben, der seitdem mit Sunburst-Inhalt mit mir umgezogen ist. Das alte Musikinstrument hatte aber auf dem Speicher seinen Warteort gefunden, weil neuere an seinen Platz traten. Als ich ihn jetzt wieder auspackte, war ich geschockt, denn der Hals hatte sich aus der Verleimung gelöst.
Für meinen pastoralen Gitarrenbauer war es kein Problem, den Bass wieder spielbar zu machen und in den Originalzustand zurückzuversetzen. Manche meiner früheren Umbauten entsprachen diesem Anspruch nicht. Durch das aktuelle Vintage-Fieber kann es sein, dass ich jahrzehntelang einen wahren Wert gehortet habe, davon aber nichts mitbekommen habe. Den will ich neu entdecken und habe inzwischen so viel über die Geschichte dieses Instrumentes gelernt wie in den letzten dreißig Jahren nicht.
Werte für die Zukunft
Neben anderen „zufälligen“ Erlebnissen der letzten Wochen, die Ereignisse und Beziehungen aus der Jugendzeit wieder hochgespült haben, ist der Nachfolger des „Beatles-Bass“ für mich zu einem persönlichen Sinnbild geworden: die guten und schwierigen Erlebnisse, Erinnerungen und Beziehungen aus Vergangenheit nicht nur verschämt einzulagern und vergessen zu wollen. Nein, ich will sie von Zeit zu Zeit (wieder) entdecken, in einer stillen Stunde anschauen, vor Gott bringen sowie – wo nötig – Dinge und Beziehungen klären und ordnen.
Nicht selten finden sich in den Bruchsteinen des eigenen Lebens und der eigenen Geschichte wahre Schätze und Wegweisungen Gottes, die für die persönliche und die Zukunft der Menschen um einen herum wichtig sind. Vielleicht werden sie sogar zum Auftrag und können zur Heilung beitragen, wenn sie neu oder zum ersten Mal vom Evangelium von Jesus Christus durchdrungen werden.
Mit dem Evangelium taufen
Im persönlichen Gespräch mit seinen Jüngern vergleicht Jesus mit seinen Bildworten das Reich Gottes mit einem Schatz im Acker, einer Perle und einem Fischernetz (Matthäus 13,36–52). Am Schluss fügt Jesus den etwas rätselhaften Satz hinzu, der mir mehr und mehr aufgeht: „Jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger im Himmelreich geworden ist, ist wie ein Hausherr, der aus seinem reichen Vorrat Neues ebenso hervorholt wie Altes.“ (Matthäus 13,52 | NLB)
Unter der Herrschaft Gottes geht es also nicht darum, Altes nur wegzuschmeißen und dann befreit in die Zukunft zu preschen. Sondern auch darum, die Dinge, Erlebnisse und Beziehungen anzuschauen, zu ordnen und mit dem Evangelium von Jesus Christus zu taufen – also Altes fürs Neue entdecken. Ich bin überzeugt davon: Das gilt für jeden persönlich, aber bestimmt auch für die Gemeinde vor Ort und uns als Bund FeG.
Ich wünsche Ihnen und euch dabei Gottes Segen, seinen Mut und Schutz – und viel Entdeckerfreude.
Liebe Grüße aus dem herbstlichen Witten!
ARTUR WIEBE | Redaktionsleiter CHRISTSEIN HEUTE | christsein-heute.de
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ARTUR WIEBE | Redaktionsleiter CHRISTSEIN HEUTE | dialog@christsein-heute.de
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