FeG Deutschland

Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR

Gemeinde vor Ort suchen und finden

Kontakt zum Bund FeG

FEG INFO | Newsletter abonnieren

Jetzt den Bund FeG fördern und unterstützen

FeG-Arbeitsbereiche

Institut Gemeindeentwicklung und Leiterschaft | IGL

FeG Ältere Generationen

FeG Aufwind-Freizeiten

FeG Auslands- und Katastrophenhilfe

FeG Diakonie | DAG

FeG Evangelisation | Praxisinstitut

FeG Frauen

FeG Freiwilligendienste

FeG Gemeindegründung

FeG Gesprächskreis für soziale Fragen | GsF

FeG Jugend

FeG Kinder

FeG Medien und Öffentlichkeitsarbeit | Presse

FeG Pfadfinder

FeG Sanitätsdienst

FeG Seelsorge

FeG Theologische Hochschule

FeG-Arbeitskreise

FeG Historischer Arbeitskreis | HAK

FeG Internationale Gemeindearbeit in Deutschland | AK IGAD

 

September 23, 2023 | Aktuell Allgemein CHRISTSEIN HEUTE FeG-Bundeswerke FeG-Geschäftsführung Gemeinden Gremien Newsletter Presse vef.de

FeG-Bundestag 2023 sucht Einheit in komplexen Zeiten

Vier Gemeindeaufnahmen, neuer Bundessekretär und eine wegweisende Empfehlung

Dietzhölztal-Ewersbach | Der FeG-Bundestag des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) war von feierlichen Momenten geprägt und dem Ringen um Einheit in Vielfalt. Trotz unterschiedlicher Ansichten in Fragen rund um Themen wie Homosexualität wollen die über 400 Delegierten aus den rund 500 Ortsgemeinden einen gemeinsamen Weg gehen. Viel gab es zu beschließen. Unter anderem gibt es demnächst einen neuen FeG-Bundessekretär für die Region Süd und vier neue Gemeinden in der FeG Deutschland. Ein Überblick.

Wort des Präses: Jesus gibt Halt

Von jeher bewegten wir uns zwischen Komplexität und Konfusion, sagte FeG-Präses Ansgar Hörsting in seinem „Wort des Präses“. Alles sei immer komplex. „Kluge Vereinfachungen sind wichtig und hilfreich. Und andere auch schon mal gefährlich“, sagte er. Daraus folge ein zweites Phänomen, die Konfusion: „Wir wissen kaum, wie wir in diesen komplexen Situationen noch handeln sollen, ja, unsere widerstreitenden Werte und Überlegungen machen uns konfus.“ Da sei der Konflikt zwischen Friedenswillen und der Notwendigkeit, einem Aggressor wie Russland entgegentreten zu können. Oder die Bewahrung der Schöpfung, ohne die Wirtschaft zugrunde zu richten.

Halt in solchen Zeiten gebe Jesus Christus: „Ich glaube, dass die Beziehung zu Gott in Jesus ein festes Fundament darstellt. Ich glaube, dass der Heilige Geist wirkt und Menschen Orientierung und Halt gibt.“ Man habe nicht auf alles eine Antwort, aber man könne leben inmitten einer komplexen und konfusen Welt. „Ich bin überzeugt, dass der heutige Bundestag ein Signal sein kann, dass es auch heute Halt gibt und Orientierung – und das mit Liebe, Liebe, Liebe“, sagte Hörsting.

Es war der letzte FeG-Bundestag mit Ansgar Hörsting als Präses. Im Januar 2024 wird Henrik Otto das Amt von ihm übernehmen. Die 16 Jahre als Präses endete Hörsting mit Dankbarkeit.

Michael Bitzer wird neuer FeG-Bundessekretär

Durch die Wahl von Henrik Otto zum FeG-Präses ab Januar 2024 war die Position des Bundessekretärs Süd vakant. Nun ist klar: Michael Bitzer wird ab dem nächsten Jahr diese Stelle besetzen. Das bestätigte die Wahl.

Sehr früh habe sich herauskristallisiert, dass Michael Bitzer ein geeigneter Kandidat sei, sagte Präses Ansgar Hörsting. Er sei zum einen ein kreativer Macher, der Ideen sammelt und umsetzt. Beispielsweise habe er eine Mappe erstellt, die neuen Hauptamtlichen den Einstieg in die Gemeindearbeit erleichtert. Auch sei er menschenorientiert: „Er ist jemand, der in Strukturen und Strategien denkt, aber immer den Menschen im Blick hat.“ Nicht zuletzt sei er FeGler aus Überzeugung und in der Region verwurzelt.

Michael Bitzer legte in seiner Vorstellung den Fokus darauf, bei was seine Augen zu leuchten begännen. Diese leuchteten beispielsweise beim Gedanken an Jesus, Gott, den Vater und den Heiligen Geist. „Als gelernter Automechaniker sage ich: ‚Nichts ist unmöglich, wenn Gott am Wirken ist‘.“ Auch ein Plädoyer für den Bund und dessen Verlautbarungen und Wege hielt er. Weiterhin sprach er über seine Heimat: „Ich will wirklich, dass es den Menschen in der Region gut geht. Das ist mein Herz.“ Er wolle Gemeinden entwickeln, andere nach vorne bringen und selbst dabei zurücktreten. Bitzer habe Respekt vor der neuen Aufgabe und oft gedacht, dass die Aufgabe zu groß sei. Deshalb wolle er bei der Wahl schnellstmöglich ein Gebetsteam aus den FeG-Kreisen bilden, das ihn im Gebet begleite.

Bernd Kanwischer wurde zum vierten Mal als FeG-Bundessekretär der Region Mitte-Ost bestätigt. „Ich ermutige, ich unterstütze, ich begleite – das ist meine Mission“, sagte Bernd Kanwischer vor seiner Wahl. Mit den Gemeinden habe er das Ziel, ihren originalen Weg zu finden. Hinzu kämen Themen wie die FeG-Herbsttagungen, das Beratungsformat „Mutig Miteinander“ oder die Coaching-Ausbildung.

Bund FeG Um vier Gemeinden reicher

Gleich vier Gemeindeaufnahmen konnten die Delegierten beim FeG-Bundestag feiern: Die FeG Dresden-Süd, die FeG Immanuel Mainburg, die FeG Potsdam und die FeG Wertheim gehören nun zur FeG Deutschland.

Die FeG Dresden-Süd startete vor zehn Jahren mit einem Hauskreis. Seit sieben Jahren heißt sie nun FeG Dresden-Süd, zählt mittlerweile 31 Mitglieder und mindestens genauso viele Freundinnen und Freunde. In der Gemeinde gibt es mehrere Sofarunden, dreimal im Monat einen „Impuls am Sonntag“, Fußballspiel und Lobpreisabende. „Immer öfter hören wir, dass unsere Atmosphäre des lebendigen Glaubens und liebevollen Miteinanders über unseren Stadtteil hinaus wahrgenommen wird“, schreibt die Gemeinde in ihrer Vorstellung.

Shteryo Hristov gründete zusammen mit seiner Frau die FeG Immanuel Mainburg. Er stammt aus Bulgarien, kam aber nach Deutschland, als er den Ruf dazu hörte. Er begann, in Mainburg Menschen zu evangelisieren, und gründete die Gemeinde. „In ein paar Monaten wurden wir ungefähr 50 Menschen“, sagt er. 2020 gab es allein 19 Taufen. Zwischenzeitlich kamen 90 Menschen zusammen. Als nächstes Ziel hat die Gemeinde einen größeren Saal, um mehr Menschen willkommen heißen zu dürfen. Seine Entscheidung zum Bund FeG fiel leicht: „So offene Herzen habe ich nirgendwo sonst gesehen“, sagt er.

Das Potsdamer Gründungsprojekt „mittendrin – Kirche für die Stadt“ hat ihre Stadt besonders im Blick. „Weil wir uns wünschen, dass Menschen in Potsdam Jesus kennenlernen“, schreibt die Gemeinde. Seit 2011 gibt es das Projekt, mittlerweile eingemietet in das Kabarett Obelisk. Über den Gottesdienst hinaus veranstalten die Engagierten Kulturfeste, Weihnachtskonzerte oder Picknicks. „In all dem sind wir davon überzeugt, dass es am Ende bei Kirche nicht um Aktionen und gutes Programm geht, sondern darum, dass wir alle – Potsdamer, Zugezogene, Glaubende, Noch-nicht-Glaubende – durch das Evangelium der Gnade verändert werden.“

Ehemals als Tochtergemeinde der FeG Würzburg gestartet, hat die FeG Wertheim mittlerweile etwa 50 Mitglieder. Bisher gibt keine hauptamtlich Leitenden in der Gemeinde. „Sämtliche Gemeindedienste inklusive Predigtdienst werden ehrenamtlich von uns ausgeführt“, schreiben Jochen Gramer und Thomas Meier im Berichtsheft. Auch ein Gemeindehaus besitzt die Gemeinde nicht: „Wir müssen nicht Schnee schippen, keine Fenster putzen“, sagen Jochen Gramer und Thomas Meier auf der Bühne. Trotzdem ist die Gruppe hochaktiv. Es gibt Hauskreise, einen wöchentlichen Jugendkreis, Männerlagefeuer und Gebetskreise. Außerdem veranstaltet die Gemeinde mehrere Alpha-Kurse.

Zusätzlich dazu gibt es seit dem letzten FeG-Bundestag 2022 acht weitere Gemeinden, die den Status „Gemeinde in Gründung“ innehaben. Insgesamt entstehen damit an 95 Orten neue Gemeinden in der FeG Deutschland. Damit der Bund FeG weiterhin ein Bund der Gemeindegründungen bleibt, werden ab sofort fünf Berater eingesetzt, die Gemeinden bei der Gründung einer Tochtergemeinde beraten, präsentierte Sascha Rützenhoff, Bundessekretär der FeG Inland-Mission.

Wegweisende Empfehlung prägt Gemeinden zum Thema Homosexualiät

Bei der Frage rund um das Thema Homosexualität hat die Erweiterte Bundesleitung dem FeG-Bundestag einen Entwurf einer „wegweisende Empfehlung“ vorgelegt und um Rückmeldungen gebeten. Die Empfehlung will das Leitungsorgan im Nachgang den rund 500 Ortsgemeinden zur Verfügung stellen.

Damit folgt die Bundesleitung ganz der FeG-Bundesverfassung (verfassung.feg.de). In Artikel 8.2 heißt es dort: „In den Sitzungen der Erweiterten Bundesleitung werden strategische Themen des Bundes beraten und gemeinsam entschieden. Geistliche Fragen und Zeitströmungen werden geprüft sowie ggf. wegweisende Empfehlungen gegeben oder veranlasst.“ Der Bund FeG gibt so eine klare Richtung vor, wahrt aber auch die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden, die seit der Gründung vor fast 150 Jahren zentraler Bestandteil der sogenannten „Lebens- und Dienstgemeinschaft“ ist.

Insgesamt zehn Leitlinien umfasst die wegweisende Empfehlung. Darin werden einerseits die Achtung vor der Bibel als Wort Gottes, andererseits der Respekt vor Schicksalen einzelner deutlich. „Jedem Menschen gilt Gottes Gnade in Jesus Christus, völlig unabhängig von persönlichen Merkmalen wie Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder sozialer Status“ heißt es dort direkt zu Beginn.

Gleichzeitig machen die Leitlinien klar: „Homosexuelle Partnerschaften finden aus biblischer Sicht keine Zustimmung.“ Traugottesdienste und Segnungen homosexueller Paare gehörten nicht zur Praxis Freier evangelischer Gemeinden. Auch in die Gemeindeleitung und als Pastorin oder Pastor würden Menschen in homosexuellen Partnerschaften nicht berufen.

Der Umgang mit den Leitlinien obliege dann den einzelnen Ortsgemeinden. Die wegweisende Empfehlung soll die Gemeinden vor Ort ausrüsten, um selbst Entscheidungen zu treffen. Angestrebt wird eine Auseinandersetzung mit den prägenden Leitlinien. Entscheide sich eine Gemeinde jedoch für eine Praxis, die einzelnen Leitlinien nicht entspreche, werde dennoch eine möglichst große Übereinstimmung mit ihnen und Rücksichtnahme auf die FeG-Bundesgemeinschaft erwartet, so die Erweiterte Bundesleitung. Zwei Anträge zum Thema haben nach einer Abstimmung keinen Einzug in die Tagesordnung gefunden, ein weiterer wurde zurückgezogen.

Lob gab es von einigen Rednerinnen und Rednern. Von Respekt und Lernbereitschaft war da die Rede. Der Gesprächsprozess sei gelungen. Sowohl kritisiert als auch gelobt wurde die Entscheidung, kein Votum herbeigeführt zu haben. Kritiker befürchten langfristig eine Spaltung. Auch einige Formulierungen der Wegweisenden Empfehlungen kritisierten die Delegierten. Einige wünschten sich mehr Bekenntnis zur Schrift, andere eine weitere Öffnung hin zu liberaleren Gemeinden.

FAKTEN BUND FEG

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) wurde 1874 gegründet und besteht aus mehr als 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 42 350 Mitgliedern. Er ist mit der Evangelischen Allianz in Deutschland verbunden und Mitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) sowie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses ist seit 2008 Ansgar Hörsting.

Nathanael Ullmann | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit | presse.feg.de

Weiterführende Links

Downloads

Pressekontakt

Nathanael Ullmann schaut in die Kamera.Foto: FeG Deutschland | AW

Nathanael Ullmann | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Foto: FeG Deutschland | NU

Artur Wiebe | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit | Pressesprecher