Erste BUJU-Session behandelt „Chaos in mir“
Erfurt | Das Bundesjugendtreffen (BUJU) des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) in Deutschland KdöR hat begonnen. 3.200 Menschen aus ganz Deutschland kommen an Pfingsten in der Messe Erfurt zusammen, um Gott zu loben und seinen Frieden in unruhigen Zeiten zu erfahren.
Überall auf dem Messegelände ist das Motto des diesjährigen BUJUs zu lesen: „Paradox Peace“, meist abgebildet in knallpinken Lettern vor Schäfchenwolken. Das harmonische Logo passt eigentlich gar nicht zu der aktuellen Lage kurz nach der Coronakrise, mitten im Krieg. Darum soll es an dem Wochenende gehen. Wie lässt sich Frieden finden in unruhigen Zeiten? Fünf Jahre lang konnte kein großes BUJU mehr gefeiert werden. Die Freude, diese Zwangspause nun zu durchbrechen, war überall auf dem Gelände zu spüren.
Aufbau am Campingplatz
Ab den frühen Mittagsstunden fuhren die Busse auf den Vorplatz. Mit Koffern und Taschen bepackte Jugendliche suchten nach ihrem Schlafplatz für die nächsten zwei Nächte. Im Campingbereich kam Zelt neben Zelt zu stehen. Die Schlafsäle füllten sich mit Schlafsäcken. Die Jugendlichen sind vor Ort auf zwei Campingplätze vor der Messe Erfurt und zwei nach Geschlecht getrennten Schlafhallen in den Messehallen verteilt.
Besonders flotte Aufbauerinnen und Aufbauer konnten sich am frühen Nachmittag schon die ersten Stände anschauen. Hier schenkten Teens zerbrochenen Tellern mit der Kintsugi-Technik ein neues Leben, dort maßen sich Mutige beim Rodeo-Reiten und anderswo erzählten Jugendliche in einer Videobox, was „Paradox Peace“ für sie bedeutet.
Jugendliche toben bei Start
Den offiziellen Start machte um 15:30 Uhr der erste zentrale Gottesdienst, genannt Session. Beim ersten Lied bebte die Zuschauertribüne, bei der Frage „Habt ihr Bock?“ herrschte in Halle 1 tosender Applaus. „Wir werden hier eine komplette Party veranstalten“, sagte Jannik Müller, der mit Johanna Böckler moderiert. Und direkt im Anschluss wurde die Plastik-Friedenstaube „Friedhelm“ ins Publikum geschickt. Die Jugendlichen konnten sich mit ihr ablichten – und so ein Zeichen für Frieden setzen.
Den Impuls gab Malia Bitz mit dem Thema „Chaos in mir“. „Sei einfach du selbst“, was heiße das eigentlich, fragte sie die Anwesenden. „Schaffe ich das, überall gleich zu sein?“, frage sie sich oft selbst. Vielmehr als „ein Ich“ sei das Leben wie ein Kartenstapel: Manchmal würden die Karten durchgemischt, mal kämen Karten dazu, mal käme anderes weg. Da sei die Freude über Freunde – aber auch die Angst, sie zu verlieren. Da sei die Sehnsucht, sich anderen anzuvertrauen – und gleichzeitig die Frage, ob man das lieber lassen soll. „Du kannst noch so viele Ziele feiern und trotzdem das Gefühl haben, nicht hinterherzukommen.“ Problematisch werde es, wenn man aus diesem Kartenstapel nur eine Sache herausgreife und sage: „Das ist, was ich bin!“ Wenn es nur noch diesen einen Fehler, diese eine Verletzung gebe.
Samariterin als Beispiel für gelöstes Chaos
Im Folgenden kommt Malia Bitz auf der Geschichte von Jesus und der Frau aus Samarien (Johannes 4) zu sprechen. Jesus sucht den Kontakt, doch die Frau reagiere abweisend. „Die Frau ist so mit sich selbst beschäftigt, so abgelenkt, dass sie gar keine Ahnung hat, wer da vor ihr steht.“ Trotzdem treffe Jesus mitten in ihr Herz. Er treffe auf das, was auf dem Kartenstapel ganz oben liegt. „Du darfst Jesus als jemanden kennenlernen, der weiß, wie es ist, mitten im Chaos zu stecken“, gibt sie den Jugendlichen mit.
Es gebe jemanden, der den Blick weg von der obersten Karte auf sich selbst lenkt. Jesus sehe alles, was da wäre – und benenne es bei der Frau in Samarien. Aber er sage es ihr allein und verwende es nicht gegen sie. Er wolle sie davon frei machen. „Das, was obenauf liegt, muss dich nicht vereinnahmen, nicht mehr ausmachen.“ Auch bei der Frau in Samarien werde all das, woran sie sich geklammert hat, mit einem Mal unwichtig. Das wünsche sie auch den Teilnehmenden.
O’Bros und Stadtaktion warten auf die Teilnehmenden
In den nächsten Tagen warten zahlreiche Events auf die Jugendlichen. Neben vier weiteren Gottesdiensten gibt es diverse Aktionen. In den Themenwelten „Ich“, „Gott“ und „Welt“ können sich die Teens auf eine ruhige Reise nach innen und zu Gott begeben. Am Samstagabend geben die O’Bros ein Konzert. Und für den Sonntag sind verschiedene Stadtaktionen geplant. So werden die Teilnehmenden beispielsweise den Erfurter Südpark von Müll befreien und Seniorenheime besuchen.
Das BUJU existiert schon seit 1965. Seit 2010 findet es in Erfurt statt. 2021 verzichteten die Organisatoren auf eine zentrale Veranstaltung. Stattdessen gab es im Rahmen einer BUJU-Tour sechs kleine, regionale BUJUs. Veranstalter des Festivals ist der Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG).
FAKTEN BUND FEG
Der Bund freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR (FeG) wurde 1874 gegründet und besteht aus mehr als 500 selbstständigen Ortsgemeinden mit insgesamt 42 350 Mitgliedern. Er ist Teil der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Sitz der Bundesgeschäftsstelle ist Witten. Präses ist seit 2008 Ansgar Hörsting.
Nathanael Ullmann | Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit | presse.feg.de
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- Webseite BUJU | buju.org
- Webseite Bund FeG | feg.de
- Fakten zu Bund FeG | fakten.feg.de
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